auf Italienisch:
Wie man aus der Abbildung ersieht, entspricht ihr Äußeres ganz dem Stil der christlichen Basiliken und auch ihr Inneres bietet diesen ehrwürdigen Typus noch unverfälscht dar.
Olbia scheint eine der ersten sardinischen Städte gewesen zu sein, die in die Gewalt der Römer gerieten, in der es auch ‒ von ihrem hier unter L. Cornelius Scipio im Jahr 254 v.Chr. über den karthagischen Admiral Hanno erfochtenen Seesieg an ‒ ununterbrochen blieb. Im Jahr 57 v.Chr. bildete es den Wohnort des Bruders Ciceros, der diesen vor dem mörderischen Klima dieses Ortes in den bereits oben erwähnten Worten warnt. Die Zerstörung des römischen Olbia verlegt Marmora zwischen die Jahre 427 und 468 n.Chr. und schreibt dieselbe den Vandalen zu. Wie dem auch sein mag, Tatsache ist, dass der Name Olbia nach dem Anfang des 5. Jahrhunderts verschwindet und später an derselben Stelle eine andere Stadt namens Fausania genannt wird, von der im Jahr 594 ein Bischof in der Kirchengeschichte vorkommt. Dieser Name wird seinerseits im Jahr 778 zum letzten Mal angeführt und später erscheint in dieser Gegend ein anderer, nämlich Civita, von dem es jedoch nicht erhellt ist, ob er eine Stadt oder die ganze Gegend bezeichnet habe.
Unter der Bezeichnung Terranuova kommt der Ort zum ersten Mal im Jahr 1023 vor, und zwar als Residenz des ersten von Pisa ernannten Judex oder Regulus der Gallura, Manfred. Dessen Nachfolger, der Pisaner Baldus, scheint gleichfalls hier residiert Die Bezeichnung Terranuova kommt der Ort zum ersten Mal im Jahr 1023 vor und zwar als Residenz des ersten von Pisa ernannten Juder oder Regulus von Gallura Manfred. Dessen Nachfolger, der Pisaner Baldus, scheint gleichfalls hier residiert zu haben, bis er im Jahr 1054 vom König Baruson oder Paraso vertrieben und das Judikat wieder einem Sardinier verliehen wurde. Ob aber die Judices einheimischen Ursprungs vor und nach der pisanischen Usurpation gleichfalls hier ihren Sitz hatten, ist eine ungelöste Frage. Im 13. Jahrhundert gelangte jedoch eine pisanische Familie, die von der Visconti, durch Heirat in den Besitz dieses Judikats und von dieser wird ein Mitglied, Ugolino oder Nino Visconti, gleichfalls als in Terranuova residierend angeführt. Dieser Nino, der von 1277-1300 regierte, ist derselbe, dessen Dante gedenkt und den er sich freut, nicht unter den Verdammten zu sehen (Purgat. Canto VIII):
Giudice Nin gentil quanto mi piacque
Quando te vidi non esser tra rei.
Er war auch der letzte Juder der Gallura, da Marco Visconti von Mailand, der Gemahl seiner einzigen Tochter und Erbin Johanna, nicht vermochte, seine Rechte den Genuesern, Pisanern und vielen kleinen Lehnsherren gegenüber zu verteidigen, welche sich in die Gallura teilten, bis sie zu Ende des 14. Jahrhunderts in die Hände Aragoniens fallen sollte.
Jedenfalls waren die Beschreibungen, welche mir Nichtsardinier, die ihr Unstern als Beamte hier zu wohnen zwang, von dem Klima Terranuova’s machten, so schauerlich, dass ich fast selbst einen Schreck bekam, ich könne die böse Luft während der wenigen Stunden meines Aufenthalts in meine Poren aufgenommen haben.
Ich begrüßte deshalb auch mit Freuden den Augenblick der Abreise und war schon lange, ehe er schlug, auf dem Verdeck des Tortoli zurück, wo mich der gute Kapitän Sitzia über die Zweckmäßigkeit unterhielt, wenn in Terranuova ein Depositum für bourbonische Ex-Offiziere und Ex-Beamte zu gründen, da es doch kaum ein schlimmeres Klima gebe als dieses.
QUELLEN DER ABBILDUNGEN
Postkarten und Fotos aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert
Coll. Marella Giovannelli
San Simplicio, www.paradisola.it
San Simplicio, foto von Anna Giles, coll. Marella Giovannelli
Zeitgenössische Fotos
kopf von Herakles, II sec. – archäologisches Museum von Olbia
San Simplicio, scavi archeologici, von www.gruppogedi.it
schloss von Pedres, von Aurelio Candido – Flickr